Mangelnde Wertschätzung und fehlender Respekt

„Auch nach dem Abschluss in der Häuslichen Krankenpflege und nach den erfolgreichen Verhandlungen zur Einführung des Personalbemessungsinstruments steht die Zukunftssicherheit der pflegerischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern unter immensem Druck.“

Das Netzwerk Pflege in Not in MV rief am 12. Juni 2023 zu einer Demonstration in Schwerin auf. Rund 800 Pflegeunternehmer und beruflich Pflegende folgten diesem Aufruf. Bei der Kundgebung waren auch politische Akteure fast aller Fraktionen vertreten. Das Netzwerk konnte auch u.a. Herrn Torsten Kopplin (LINKE) und Frau Klingohr (SPD / gesundheitspolitische Sprecherin) auf der Kundgebung wahrnehmen.

Bei einer Kundgebung vor dem Sozialministerium erklärte Maik Wolff der Sprecher des Netzwerkes: Von der Politik erwarten wir eine AGENDA zur zukunfts- und demografiefesten Pflege.“ … Der Sprecher betonte auch die Notwendigkeit fraktionsübergreifendes Handeln beim großen Thema: „Sicherung einer Zukunfts- und demografiefesten Pflege“ und forderte die Landesregierung zum gemeinsamen Handeln mit Verbände wie dem bpa e.V., den Pflegediensten und den Kostenträgern auf. 800 Menschen haben sicher besseres zu tun, als in ihrer Freizeit zu demonstrieren, wenn die Lage nicht so prekär wäre.

Frau Drese begrüßte, dass die Pflege mit den wichtigen Anliegen auf die Strasse geht und stellte klar, dass sie an der Seite der Pflege steht und sich für diesen wichtige Thema einsetzt.

Am Freitag brachte dann u.a. die FDP – Fraktion einen fachlich fundierten Antrag „Ganzheitliche Lösungen zur langfristigen Sicherung der Pflege“.

In der Aussprache im Landtag mussten wir als Netzwerk zur Kenntnis nehmen, dass die prekäre Lage der Pflegedienste von den Landtagsfraktionen der SPD, Die Linke und den Grünen weiterhin nicht ernst genommen werden.

Das Netzwerk Pflege in Not hatte im Vorfeld zu den Anträgen eine „Sprechstunde“ mit folgender Agenda eingeladen: Warum sind 2/3 aller Pflegedienste in Existenznot? Was belastet die Liquidität und Zahlungsfähigkeit von Diensten? Wie hoch ist das Risiko des Zusammenbruchs der flächendeckenden Versorgung? Was kann / muss in den Kommunen und Landkreisen getan werden? Welche Erwartungen haben Pflegedienste an die Landesregierung und das Ministerium für Gesundheit und Soziales M-V?

 

Dieser Einladung waren vor allem politische Akteure der Oppositionsparteien aber auch Sozialdezernenten gefolgt. Es gab einen guten Austausch und einige wichtige Erkenntnisse.

 

In der Liveübertragung aus dem Landtag mussten die Pflegeunternehmer mit anhören, dass die Situation der Pflege durch den Abschluss in der Häuslichen Krankenpflege gesichert sei und keine Existenzbedrohung vorliege. Dies ist mitnichten so und weisen wir zurück. In der Sprechstunde sind die Zusammenhänge ausdrücklich erklärt worden. Das Netzwerk wird eine solche Sprechstunde am 05.07.2023 ab 20:15 Uhr wiederholen und wird auch auf eine aktuelle Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Pflegedienste deutlich eingehen.

Ihren Unmut zur mangelnden Wertschätzung und zu dieser Respektlosigkeit verdeutlich das Netzwerk durch einen erneuten Protestaufruf. Schon am Dienstag den 20.06.2023 wird es einen Autokorso von Linstow nach Güstrow geben. Für 18:15 Uhr hat sich das Netzwerk im Rathaus von Güstrow angekündigt um dem Bürgermeister die auch kommunalen Auswirkungen zu erläutern.